Neue Fälschungen der Blumenserie

 

(erschienen in philatelie 502 April 2019 - Freigabe für diese Webseite durch Autor Bernd Hanke / AGF)

 

Im Rahmen einer Portoänderung zum 1. Januar 2005 wurde die bisherige Dauerserie Sehenswürdigkeiten (SWK) durch die neue Dauerserie Blumen abgelöst. Diese Serie ist nun schon 14 Jahre erhältlich. Eine der ersten Marken im Jahr 2005 war die 55 Cent Marke mit dem Motiv Klatschmohn, die schon drei Jahre später mit Ausgabedatum 12. Juni 2008 durch das Motiv Gartenrose abgelöst wurde. Bereits in der philatelie 389 (November 2009) wurde in einem Artikel von Wilhelm van Loo über eine entsprechende Fälschung dieser Marke zum Schaden der Post berichtet. Genauso umfangreich wie diese Dauerserie mittlerweile geworden ist, wurden auch weitere Fälschungen von dieser Serie zum Schaden der Post bekannt. Der 36er Bogen der „Fuchsie“, die im Internet in einer Verkaufsanzeige als ergänzende Abbildung gezeigt wurde, war der Anlass für diesen Artikel. Ohne diese Abbildung wäre der Autor nicht auf diese Fälschung gestoßen, denn ein solches Bogenformat war ihm bisher unbekannt. Nach einigen Emails und Telefonaten konnte er diesen Bogen zur Analyse erwerben. Bei den Verkaufsverhandlungen stellte sich dann nebenbei heraus, das aus derselben Quelle nicht nur die „Fuchsie“ stammt, sondern auch die zuerst beschriebene 260 Cent „Madonnenlilie“.

Der 36er Bogen 400 Cent Fuchsie (Fälschung)
Der 36er Bogen 400 Cent Fuchsie (Fälschung)

 

Die 260 Cent Marke „Madonnenlilie“

 

Wegen einer Entgelterhöhung für den Maxibrief zum 1. Januar 2016 von 240 Cent auf 260 Cent wurde für die neue Wertstufe das Motiv „Madonnenlilie“ nassklebend als 10er Kleinbogen mit Ausgabedatum 11. Februar 2016 herausgegeben (Michel-Nummer 3207). Gleichzeitig wurden noch eine nassklebende 200er Rolle hergestellt.

 

Ende 2016 verkündete die Deutsche Post, dass schrittweise alle neuen nassklebenden Briefmarken und auch Nachdrucke, egal ob Sondermarke oder Dauermarke zusätzlich mit einem EAN-Code versehen werden sollen (siehe philatelie 479 – Mai 2017). Eine Nachauflage mit EAN-Code erschien am 8. Juli 2017 als Bogen- und als Rollenmarke, bei der nach jeder fünften Marke ein EAN-Code Leerfeld eingefügt wurde. Diese Marken wurden für Vergleichszwecke für die Fälschung herangezogen und gleichzeitig wurde untersucht, wie oder ob sich die Nachauflagen auch drucktechnisch ohne das anhängende EAN-Feld unterscheiden lassen.

 

Einige weitere Fakten dazu:

  • Markengröße 21,5 x 30 Millimeter, der 10er Bogen hat sowohl ohne als auch mit EAN Feld eine Größe von 129 x 90 Millimeter, ein 6er Streifen mit der Nummer 195 / 200 ohne EAN Feld, sowie ein 5er Streifen mit Nummer 60 mit EAN Feld.

  • Zähnung 14 (Schleifperforation)

  • Papierdicke der echten Marken beträgt 0,088 Millimeter

  • Farben: Gelb mit 0 Grad, Magenta mit 45 Grad, Cyan mit 75 Grad, Schwarz mit 15 Grad und Orangebraun

 

Wie schon weiter oben erwähnt, gibt es von dem Motiv „Madonnenlilie“ zwei Auflagen bezüglich der 10er Bogen und der Rollenmarken, die sich durch die EAN-Felder unterscheiden.

rechtes oberes Eckrandstück aus dem 10er Bogen Erstauflage und Nachauflage mit EAN Code der 260 Cent Madonnenlilie
rechtes oberes Eckrandstück aus dem 10er Bogen Erstauflage und Nachauflage mit EAN Code der 260 Cent Madonnenlilie

Auffallend ist die Sauberkeit der Papieroberfläche in der Erstauflage. In der Nachauflage enthält die Oberfläche viele Unreinheiten.

Vergleich Detailausschnitt 10er Bogen Erstauflage und Nachauflage 2060 Cent Madonnenlilie Wertangabe – man sieht rechts deutlich das schmutzigere Papier
Vergleich Detailausschnitt 10er Bogen Erstauflage und Nachauflage 2060 Cent Madonnenlilie Wertangabe – man sieht rechts deutlich das schmutzigere Papier

Beide Auflagen lassen sich auch ohne diese EAN-Felder anhand der Farbe unterscheiden. Die Vergleichsmarken zeigen in der Nachauflage bei den blauen Flächen und der orangebraunen Schrift einen etwas dunkleren Farbeindruck. Dies lässt sich auch an anderen ausgewählten Bildelementen (obere rechte Rahmenecke, Blütenstiele und Staubfäden und Pollen) von der ersten Auflage ohne EAN Feld im Vergleich zur Nachauflage mit EAN Feld belegen. Der Rahmen um das zentrale Bild der Lilie ist ungerastert orangebaun gedruckt. Die blaue Fläche des Bildes zeigt unterschiedliche Helligkeiten der Erst- und der Nachauflage mit EAN Feld. Der Farbeindruck entsteht durch die Größe der Rasterpunkte.

Vergleich Erstauflage und Nachauflage 260 Cent Madonnenlilie reche obere Ecke – rechts sieht man ein dunkleres Blau bei der Nachauflage
Vergleich Erstauflage und Nachauflage 260 Cent Madonnenlilie reche obere Ecke – rechts sieht man ein dunkleres Blau bei der Nachauflage

Der Blütenname „Madonnenlilie“ ist bei den zwei Originalauflagen vollständig weiß. Die Buchstaben sind schwarz umrandet und berühren sich an den Übergängen. Die Schrift hat eine Größe von 1,4 Millimeter (Buchstabe M). Wertziffer / Ländername wurden bei den Originalen ungerastert in orangebraun gedruckt. Die Wertziffern haben eine Größe von 2,8 Millimeter, die Länderbezeichnung 1 Millimeter. Die Nachauflage ist an der dunkleren Farbe von der Erstauflage unterscheidbar.

Vergleich Erstauflage und Nachauflage 260 Cent Madonnelilie Schriftzug – rechts ist die Nachauflage zu sehen
Vergleich Erstauflage und Nachauflage 260 Cent Madonnelilie Schriftzug – rechts ist die Nachauflage zu sehen

 

Die 400 Cent Marke „Fuchsie“

 

Zum 1. Januar 2016 sollte das Päckchen bis 1 Kilo von bisher 3,95 Euro auf 4,00 Euro erhöht werden. Zum 3. Dezember 2015 erschien diese neue Wertstufe 400 Cent mit dem Motiv „Fuchsie“. Die Marke mit der Michel-Nummer 3190 wurde zum einen als nassklebender 10er Bogen und als auch als 100er Rolle herausgegeben, Auch diese Marke war von der EAN Umstellung betroffen. Hier wurde allerdings nur die Rollenmarke zum 13. April 2017 als Nachdruck mit EAN Feld nach jeder fünften Marke neu aufgelegt. Ein 10er Bogen mit EAN Feld wurde nicht herausgegeben. Vielleicht lag dies ja auch daran, dass man schon zu diesem Zeitpunkt wusste, dass das Päckchen bis 1 Kilo zum 1. Juli des nächsten Jahres abgeschafft werden sollte.

Der 10er Bogen 400 Cent Fuchsie ohne EAN Feld
Der 10er Bogen 400 Cent Fuchsie ohne EAN Feld

Einige weitere Fakten dazu:

  • Markengröße 21,5 x 30 Millimeter, der 10er Bogen hat eine Größe von 129 x 90 Millimeter ein 5er Streifen mit Nummer 65 mit EAN Feld.

  • Zähnung 14 (Schleifperforation)

  • Papierdicke der echten Marken beträgt 0,088 Millimeter

  • Farben: Gelb mit 0 Grad, Magenta mit 45 Grad, Cyan mit 75 Grad, Schwarz mit 15 Grad und Purpur

 

Wie schon weiter oben erwähnt, gibt es von dem Motiv „Fuchsie“ bezüglich der Rollenmarke zwei Auflagen, die sich durch die EAN-Felder unterscheiden. Beide Auflagen lassen sich zudem auch anhand der Farbe unterscheiden. Bei den vorliegenden Vergleichsmarken hinterließ die Nachauflage im Farbeindruck bei der Wertziffer einen etwas helleren Eindruck.

 

Vergleicht man einige ausgewählte Bildelemente (die beiden oberen Rahmenecken und die Blütenelemente) von der ersten Auflage ohne EAN Feld, so ist der Rahmen ungerastert in Magenta gedruckt, er erscheint jedoch oben und rechts als Braun. Der braune Farbeindruck entsteht durch die Farbmischung Magenta auf Gelb mit Einlagerungen von Schwarz.

Detailausschnitte von der 400 Cent Fuchsie aus dem 10er Bogen – linke und rechte obere Ecke
Detailausschnitte von der 400 Cent Fuchsie aus dem 10er Bogen – linke und rechte obere Ecke

Die Blüten zeigen bei der echten Marke beispielhaft die subtraktive Farbmischung unter Verwendung von Magenta auf Gelb. Es ergibt sich hieraus eine rote Farbe. Gut zu erkennen ist der Rasterwinkel 45 Grad für Magenta. Cyan auf Magenta ergibt blaue Farbpunkte. Zusätzlich wird Schwarz flächendeckend glänzend gedruckt. Blütenblätter und Pollen werden detailliert und konturenscharf herausgearbeitet.

Detailausschnitte von der 400 Cent Fuchsie aus dem 10er Bogen – Blütenelemente
Detailausschnitte von der 400 Cent Fuchsie aus dem 10er Bogen – Blütenelemente

Der Blütenname „Fuchsie“ ist bei den der Bogenmarke vollständig weiß, bei der Rollenmarke mit EAN Feld befinden sich zusätzlich einige wenige blaue Rasterpunkte im weißen Schriftzug. Die Buchstaben sind schwarz umrandet und berühren sich an den Übergängen. Die Schrift hat eine Größe von 1,4 Millimeter (Buchstabe F).

Vergleich Schriftzug Fuchsie – links 10er Bogen, rechts Rollenmarke aus der Nachauflage mit EAN Feldern
Vergleich Schriftzug Fuchsie – links 10er Bogen, rechts Rollenmarke aus der Nachauflage mit EAN Feldern

 

UV und IR Merkmale der Madonnenlilie und Fuchsie

 

Die Originalmarken besitzen eine gelbliche Fluoreszenzreaktion auf UV-Licht 365 Nanometer. Die Nachauflage mit EAN Feld (bei der 260 Cent Madonnenlilie) leuchtet kräftiger. Der Fluoreszenzfarbstoff befindet sich in der Papieroberfläche (Papierstrich).

Vergleich Erstaufalge und Nachauflage 260 Cent Madonnenlilie unter UV-Licht 365 Nanometer – rechts die Nachauflage leuchtet etwas heller
Vergleich Erstaufalge und Nachauflage 260 Cent Madonnenlilie unter UV-Licht 365 Nanometer – rechts die Nachauflage leuchtet etwas heller

Sowohl die erste Auflage ohne EAN Feld, als auch die zweite Auflage mit EAN Feld zeigen eine grüne Fluoreszenzreaktion auf IR-Licht 980 Nanometer. In der Bogenausgabe ohne EAN Feld ist die Fluoreszenz auch im Bogenrand nachweisbar. Die Partikel der Seltenen Erden befinden sich in den Farben Magenta oder Cyan. Im Markenbild ist die Reaktion je nach Anteil der Farben unterschiedlich stark ausgeprägt. In den weißen Blütenblättern der Lilie tritt keine IR Fluoreszenz auf. In der Nachauflage wurden die Seltenen Erden Partikel in einem farblosen Bindemittel gedruckt und sind im Markenbild und auch den weißen Blütenblätten gleichmäßig kräftig zu erkennen. Der Bogenrand der Nachauflage zeigt keine Reaktion auf das IR-Licht.

Der 10er Bogen 400 Cent Fuchsie unter UV-Licht 365 Nanometer
Der 10er Bogen 400 Cent Fuchsie unter UV-Licht 365 Nanometer

Bei der Fuchsie befinden sich die Partikel der Seltenen Erden in der gelben Farbe. Im Markenbild wird die Reaktion durch die flächendeckende schwarze Farbe stellenweise vollständig unterdrückt. Die Rollenmarken unterscheiden sich nicht. Außerhalb des Markenbildes und im Bereich der Wertziffer gibt es keine Reaktion auf IR-Licht.

 

 

Die Fälschungen Madonnenlilie und Fuchsie

 

Einige erste Fakten dazu:

  • Markengröße 22 x 30 Millimeter. Die Fälschung wurde in einem 36er Bogen mit 141 x 188 Millimeter hergestellt. Diese Bogenkonfiguration ist bei Briefmarken der Deutschen Post AG nicht bekannt.

  • Zähnung 13 ½ x 14 Linienzähnung.

  • Papierdicke 0,11 Millimeter.

  • Farben: Gelb 0 Grad, Magenta 75 Grad, Cyan 15 Grad, Schwarz 45 Grad

Der 36er Bogen 260 Cent Madonnenlilie (Fälschung)
Der 36er Bogen 260 Cent Madonnenlilie (Fälschung)

Der Druck der Fälschungen ist sehr unsauber und unscharf (mangelhafte Konturenschärfe). Dies ist besonders gut mit dem Auge an dem Schriftzug „Madonnenlilie“ und „Fuchsie“ erkennbar. Dies kann man bei beiden Fälschungen an der fehlenden Umrandung sehen. Die Buchstaben grenzen sich nicht ab, und sind durch Passerverschiebungen unscharf. Die Schrift hat nur eine Größe von 1,3 Millimeter (Buchstabe „M“ beziehungsweise „F“)

Ein Vergleich des Schriftzugs „Madonnenlilie“ links die Fälschung, rechts das Original
Ein Vergleich des Schriftzugs „Madonnenlilie“ links die Fälschung, rechts das Original
Ein Vergleich des Schriftzugs „Fuchsie“ links die Fälschung, rechts das Original
Ein Vergleich des Schriftzugs „Fuchsie“ links die Fälschung, rechts das Original

Ein weiteres gutes Erkennungszeichen ist der gerasterte Druck der Wertziffer und des Ländernamens bei beiden Fälschungen, dies ist mit einer guten Lupe erkennbar. Bei der Fälschung Madonnenlilie sind diese Details zweifarbig gerastert aus Geld und Magenta gedruckt. Die Passerverschiebung ist hier besonders deutlich zu erkennen (stark versetzter Druck der gelben Farbe zu Magenta). Auch bei der Fälschung Fuchsie ist Wertziffer und Ländername gerastert aus Magenta und Anteilen von Gelb gedruckt. Ansatzweise ist auch hier eine Passerverschiebung zur gelben Farbe im oberen rechten Bereich der Ziffern und Buchstaben erkennbar. Die Wertziffern sind hier 3 Millimeter, die Länderbezeichnung 1 Millimeter hoch.

Ein Vergleich der Wertziffer 260 – links das Original, rechts die Fälschung – hier sieht man deutlich den gerasterten Druck
Ein Vergleich der Wertziffer 260 – links das Original, rechts die Fälschung – hier sieht man deutlich den gerasterten Druck
Ein Vergleich der Wertziffer 400 – links das Original, rechts die Fälschung – hier sieht man deutlich den gerasterten Druck
Ein Vergleich der Wertziffer 400 – links das Original, rechts die Fälschung – hier sieht man deutlich den gerasterten Druck

Bezüglich der Bildelemente ist bei den Blumenmarken der Rahmen ein weiteres Erkennungszeichen. Bei den echten Marken wird dieser mit einem speziellen Farbton zusammen mit der Wertziffer und dem Ländernamen ungerastert gedruckt. Bei den Fälschungen wird dies in der Regel nur gerastert gedruckt. Bei der Madonnenlilie wurde der Rahmen mit den Farben Gelb und Magenta gerastert gedruckt. Schwarz ist nur ansatzweise im rechten Bereich erkennbar. Sowohl der Rahmen als auch alle anderen Bildteile sind unscharf. Auch die Blütenstiele, Staubfäden und Pollen weisen keine Detailtreue und Konturenschärfe auf. Sie verwischen im Druckbild. Die Unschärfe im Druck entsteht durch Passerverschiebungen.

Ein Vergleich der oberen rechen Ecke der 260 Cent Marken – links das Original, rechts die Fälschung mit dem gerastert gedruckten Bildrand
Ein Vergleich der oberen rechen Ecke der 260 Cent Marken – links das Original, rechts die Fälschung mit dem gerastert gedruckten Bildrand
Ein Vergleich der Pollen der Madonnenlilie – links das Original, rechts die konturenunscharfe Fälschung
Ein Vergleich der Pollen der Madonnenlilie – links das Original, rechts die konturenunscharfe Fälschung

Bei der Fälschungen der Fuchsie erfolgte der Druck des Rahmens gerastert in den Farben Magenta auf Gelb mit sichtbarer Passerverschiebung. Weiter sind im rechten Bereich schwarze Einlagerungen erkennbar. In den Blüten wird auch die subtraktive Farbmischung von Magenta auf Gelb mit dem Übergang nach roter Farbe in der Blütenmitte eingesetzt. Hier ist aber der andere Rasterwinkel von 75 Grad von Magenta gut erkennbar. Es fehlt stellenweise die Verwendung von Cyan. Verwendet wird auch flächendeckend Schwarz, die Farbe hat hier aber jedoch ein stumpfes Aussehen. Die Pollen zeigen nur unscharfe Farbübergänge zu den anderen Elementen der Blüte.

Ein Vergleich der rechten oberen Bogenecke der Fuchsie – links das Original, rechts die unsauber gedruckte Fälschung und der gerastert gedruckte Rand
Ein Vergleich der rechten oberen Bogenecke der Fuchsie – links das Original, rechts die unsauber gedruckte Fälschung und der gerastert gedruckte Rand
Ein Vergleich der Pollen der Fuchsie – links das Original, rechts die konturenunscharfe Fälschung
Ein Vergleich der Pollen der Fuchsie – links das Original, rechts die konturenunscharfe Fälschung

Die Fälschungen zeigen unter UV-Licht 365 Nanometer eine gelbe Reaktion, die denen der Originalmarken vergleichbar ist. Die Fluoreszenzstoffe befinden sich hier aber möglicherweise in der Papieroberfläche, da typische Anzeichen einer Lackierung, wie bei anderen Fälschungen fehlen. Die Fälschung zeigt keine Reaktion auf IR-Licht 980 Nanometer.

Teilausschnitt des 36er Bogens Madonnenlilie (Fälschung) unter UV-Licht 365 Nanometer
Teilausschnitt des 36er Bogens Madonnenlilie (Fälschung) unter UV-Licht 365 Nanometer
Teilausschnitt des 36er Bogens Fuchsie (Fälschung) unter UV-Licht 365 Nanometer
Teilausschnitt des 36er Bogens Fuchsie (Fälschung) unter UV-Licht 365 Nanometer

Betrachten wir zum Schluß noch die mangelhafte Zähnung (Linienzähnung) am Beispiel des 36er-Bogen Fuchsie etwas genauer. Die unsaubere Perforation mit unrunden Löchern ist besonders im rechten Teil des Bogens ein erkennbares Anzeichen einer besonderen Art von Linienzähnung. Die waagrechte Zähnungsreihe passt hier nicht in die senkrechte Reihe. Dies zeigen einige Detailausschnitte der Vorderseite von links nach rechts sowie die selben Stellen von hinten.

Detailausschnitt Fälschung 400 Cent Fuchsie Stanzlöcher von vorne
Detailausschnitt Fälschung 400 Cent Fuchsie Stanzlöcher von vorne
Detailausschnitt Fälschung 400 Cent Fuchsie Stanzlöcher von hinten
Detailausschnitt Fälschung 400 Cent Fuchsie Stanzlöcher von hinten

 

Schlussbemerkung

 

Wären diese neuen Fälschungen im Internet nicht als 36er Bogen ergänzend zum Angebot gezeigt worden, wären die Fälschungen erst einmal nicht so schnell aufgefallen. Wer kann von diesen beiden Fälschungen Belege aus dem Bedarf zeigen? Der Autor ist sich sicher, dass dies nicht die letzten Fälschungen der Blumenserie sind, da vermutlich noch die eine oder andere Varianten oder Wertstufe bisher unerkannt benutzt wurden und mit etwas Glück auch in der Bedarfspost zu finden sind.

 

Nach bisherigen Forschungsstand wurden von der Blumendauerserie mindestens die 55 Cent Gartenrose (philatelie 389 – November 2009) , die 60 Cent Marke „Kaiserkrone“ selbstklebend (philatelie 495 – August 2018), die 70 Cent Marke „Schokoladen Kosmee“ selbstklebend, die 100 Cent Marke „Tränendes Herz“ und die 145 Cent Marke „Schwertlilie“ nassklebend gefälscht. Meldungen zu verdächtigen Marken können Sie jederzeit über die Redaktion an den Autor melden.