Nachentgeltversuche bei der Deutschen Post AG

(Vorabveröffentlichung - erscheint in Philatelie 462 - Dezember 2015)

Postkarte mit Nachgebühr aus dem Jahr 1977
Postkarte mit Nachgebühr aus dem Jahr 1977

 

Stichprobenartig wird regelmäßig bei der Deutschen Post AG geprüft ob, die Sendungen ausreichend frankiert sind. Ist dies nicht der Fall, wird Nachentgelt erhoben. Entweder wird dabei das Nachentgelt vom Absender eingezogen (Rücksendung mit gelben Zetteln) oder es wird mit Blaustift vermerkt und vom Empfänger kassiert. Die Postpraxis zeigt, das letztgenannte Variante vom Zusteller oft nicht kassiert wird. Aus diesem Grunde wurde - wie entsprechende Belege eindeutig zeigen - im Frühjahr 2014 ein bundesweiter Versuch gestartet, dieses Problem zu beheben.

Standardbrief vom 15. Mai 2014 ohne Frankatur, versehen mit Blaustiftvermerk 111 (60 Cent fehlendes Entgelt plus 51 Cent Einziehungsentgelt) sowie dem blauen Versuchsaufkleber aus der ersten Versuchsphase im Frühjahr 2014
Standardbrief vom 15. Mai 2014 ohne Frankatur, versehen mit Blaustiftvermerk 111 (60 Cent fehlendes Entgelt plus 51 Cent Einziehungsentgelt) sowie dem blauen Versuchsaufkleber aus der ersten Versuchsphase im Frühjahr 2014

 

Seit kurzem läuft nun in einigen Briefzentren ein Folgeversuch. Aus diesem aktuellen Anlass wird im folgenden Artikel über diese Versuche und die aktuelle Postpraxis bezüglich der Nachentgelterhebung berichtet.

 

 

Einführung

 

Die Kontrolle des Portos bei einer Postbeförderung existiert schon von Anfang an. In den letzten Jahren gibt es für mangelhaft frankierte Inlandssendungen zwei verschiedene Optionen, die berücksichtigen, ob ein Absender vorhanden ist oder nicht. Ist er vorhanden, wurde und wird der Brief in der Regel mit einem gelben Zettel an den Absender zurück geschickt. Auf dem Zettel ist die fehlende Summe vermerkt. Frankierte Teilbeträge werden dabei anerkannt. Jahrelang wurde dieser Zettel per Hand ausgefüllt. Der Text des Zettels war immer gleich.

Brief mit vorgedruckten gelben Zettel mit Standardtext - hier mit Druckvermerk 7.95 (Materialnummer 915-001-000) auf einem Brief nach Venezuela, auf dem aus Versehen eine französische Marke geklebt wurde, die Stempelmaschine hat das zwar nicht erkannt, aber die zusätzlich kontrollierenden AGB-Prüfer haben festgestellt, das die komplette Frankatur in Höhe von 300 Pfennig fehlt - Stempeldatum 21.3.1997
Brief mit vorgedruckten gelben Zettel mit Standardtext - hier mit Druckvermerk 7.95 (Materialnummer 915-001-000) auf einem Brief nach Venezuela, auf dem aus Versehen eine französische Marke geklebt wurde, die Stempelmaschine hat das zwar nicht erkannt, aber die zusätzlich kontrollierenden AGB-Prüfer haben festgestellt, das die komplette Frankatur in Höhe von 300 Pfennig fehlt - Stempeldatum 21.3.1997
Brief aus Bremen ohne Frankatur erkannt im BZ 28 am 20.1.2004, versehen mit gelben vorgedruckten Zettel - Brief ging zurück an Absender, der hat die gewünschten 55 Cent gezahlt, siehe Maschinenwerbestempel vom BZ 28 vom 22.1.2004. Verblieben ist hier wie sehr oft nur der Rest des gelben Zettels, der immer sehr stark klebend ist
Brief aus Bremen ohne Frankatur erkannt im BZ 28 am 20.1.2004, versehen mit gelben vorgedruckten Zettel - Brief ging zurück an Absender, der hat die gewünschten 55 Cent gezahlt, siehe Maschinenwerbestempel vom BZ 28 vom 22.1.2004. Verblieben ist hier wie sehr oft nur der Rest des gelben Zettels, der immer sehr stark klebend ist

 

Seit circa. zehn Jahren werden diese Zettel mittels Labeldruckern auf gelben Labeln ausgedruckt. Je nach Vorfall ist der Informationstext etwas unterschiedlich gestaltet. Der Zettel selbst besteht aus zwei Teilen, der rechte schmale Teil ist stark klebend und senkrecht beschriftet mit Deutsche Post und dem Posthorn sowie unten in sehr kleiner Schrift der Versionsnummer der verwendeten Software. Auf dem großen linken Teil nur leicht klebenden Teil wird der Kunde über das fehlende Entgelt und die Handhabung informiert. Außerdem sind passend zum jeweiligen Fall die entsprechenden Maße und Preise in Kurzform gelistet. Ganz unten erscheint der Ort, an dem die Sendung entsprechend bearbeitet wurde (beispielsweise „Ihr Briefzentrum Wiesbaden“).

Gelber Zettel über einen Labeldrucker bedruckt - hier mit Datenstand Version 3.6.0 - bearbeitet im Briefzentrum Wiesbaden
Gelber Zettel über einen Labeldrucker bedruckt - hier mit Datenstand Version 3.6.0 - bearbeitet im Briefzentrum Wiesbaden
Standardbrief an die Österreichische Postverwaltung (Empfängeradresse versteckt unter gelben Zettel), der unfrankiert eingeworfen wurde. Daher wurde er im Briefzentrum Wiesbaden mit einem gelben Aufkleber mit dem fehlenden damaligen Porto in Höhe von 75 Cent versehen an den Absender zurück geschickt
Standardbrief an die Österreichische Postverwaltung (Empfängeradresse versteckt unter gelben Zettel), der unfrankiert eingeworfen wurde. Daher wurde er im Briefzentrum Wiesbaden mit einem gelben Aufkleber mit dem fehlenden damaligen Porto in Höhe von 75 Cent versehen an den Absender zurück geschickt

 

Seit wann die Deutsche Post AG beziehungsweise die Bundespost diese gelben Zettel erstmals benutzt hat, ist dem Autor nicht bekannt – wer kann hier weiterhelfen ?

gelber Zettel - hier noch in einer anderen Vordruckform mit Druckvermerk 9.83 - wer kennt hier weitere Varianten ?
gelber Zettel - hier noch in einer anderen Vordruckform mit Druckvermerk 9.83 - wer kennt hier weitere Varianten ?
Der passende Einschreibebrief mit dem eben gezeigten gelben Zettel mit Druckvermerk 9.83 aus dem Jahr 1984
Der passende Einschreibebrief mit dem eben gezeigten gelben Zettel mit Druckvermerk 9.83 aus dem Jahr 1984

 

Die zweite Variante wurde und wird in der Regel dann benutzt, wenn kein Absender sichtbar ist. In diesem Fall wird das fehlende Nachentgelt mittels Blaustift auf der Sendung vermerkt. Dies ist - postalisch betrachtet - die alte Variante. Der Zusteller soll dann diesen Betrag kassieren.

Übergroßer Standardbrief (Höhe um 1 cm überschritten), daher Großbrief. Der Blaustiftvermerk von 240 setzt sich aus der fehlenden Differenz des Portos (hier 140 Pfennig) und dem Einziehungsentgelt (100 Pfennig) zusammen - sehr interessant ist auch der ungewöhnliche Postnebenstempel zum Thema
Übergroßer Standardbrief (Höhe um 1 cm überschritten), daher Großbrief. Der Blaustiftvermerk von 240 setzt sich aus der fehlenden Differenz des Portos (hier 140 Pfennig) und dem Einziehungsentgelt (100 Pfennig) zusammen - sehr interessant ist auch der ungewöhnliche Postnebenstempel zum Thema "Nachentgelt"

 

Der Betrag selbst setzt sich seit etlichen Jahren aus dem fehlenden Entgelt und dem sogenannten Einziehungsentgelt zusammen. Beides zusammen ist mit Blaustift auf der Sendung vermerkt. Eine zusätzliche Währungsangabe erfolgt selten.

Unfrankierter Brief aus Frankfurt vom 6.1.2000, kontrolliert im BZ 60 und dort statt mit handschriftlichen Vermerk mit ungewöhnlichen Nachentgeltstempel in DM  und Eurowährung ausgeworfen - diese Besonderheit ist nur aus dem Briefzentrum 60 bekannt !
Unfrankierter Brief aus Frankfurt vom 6.1.2000, kontrolliert im BZ 60 und dort statt mit handschriftlichen Vermerk mit ungewöhnlichen Nachentgeltstempel in DM und Eurowährung ausgeworfen - diese Besonderheit ist nur aus dem Briefzentrum 60 bekannt !

 

Aktuell würde es beispielsweise bei einem nicht frankierten Großbrief bedeuten, fehlendes Porto in Höhe von 145 Cent plus Einziehungsentgelt in Höhe von 51 Cent zusammen also 196 Cent die mittels Blaustift als 196 auf der Sendung vermerkt werden. Das Einziehungsentgelt ist übrigens die einzige Gebühr, die seit der Umstellung auf dem Euro nie abgerundet oder aufgerundet oder erhöht wurde. Vor der Eurozeit betrug dieses Entgelt 1 DM die umgerechnet die heute immer noch gültigen 51 Cent ergeben.

 

Beide erwähnten Varianten werden beim Briefabgang im jeweiligen Briefzentrum von den dortigen AGB-Prüfern bearbeitet. (AGB = Allgemeine Geschäftsbedingungen).

Brief ohne Frankierung, kontrolliert im BZ 20 (Hamburg Zentrum) von den dortigen AGB-Prüfern am 20. Dezember 2002. Da es sich hier um eine größere Anzahl von unfrankierten Briefen gehandelt hatte, wurde das fehlende Entgelt auf separaten Wege vom Kunden eingezogen. Dieser ungewöhnliche Stempel (der nur vom BZ 20 bekannt ist) diente auf dem weiteren Postweg dazu, festzuhalten, das das fehlende Entgelt nachentrichtet wurde.
Brief ohne Frankierung, kontrolliert im BZ 20 (Hamburg Zentrum) von den dortigen AGB-Prüfern am 20. Dezember 2002. Da es sich hier um eine größere Anzahl von unfrankierten Briefen gehandelt hatte, wurde das fehlende Entgelt auf separaten Wege vom Kunden eingezogen. Dieser ungewöhnliche Stempel (der nur vom BZ 20 bekannt ist) diente auf dem weiteren Postweg dazu, festzuhalten, das das fehlende Entgelt nachentrichtet wurde.

 

Dieses System hat früher immer sehr gut funktioniert, da der Zusteller ja alle Sendungen beim Sortieren für seinen Zustellgang nochmals in die Hand nehmen musste. Dies wurde aber durch Gangfolgesortiermaschinen schrittweise abgeschafft. Die Gangfolgesortiermaschinen sortieren heute vollautomatisch die Post für den Zusteller so wie er laut Computerberechnung am kürzesten durch seinen Zustellbezirk laufen muss. Diese Maschinen sind zwar in der Lage Einschreiben und Nachnahmen zu erkennen und separat für den Zusteller auszusteuern, sie sind aber nicht in der Lage handgeschriebene Blaustiftvermerke zu lesen und dies separat auszusteuern, so dass der Zusteller diese auch vorher kennt und informiert wäre, wo er Nachentgelt erheben soll. Die Folge ist, dass die mittels Blaustift ausgeworfenen Beträge vom Zusteller nur eher durch Zufall kassiert werden, wie die tägliche Postpraxis zeigt.

 

 

Nachentgeltversuche Frühjahr 2014 und Herbst 2015

 

Aufgrund der zuvor genannten Probleme wurde im Frühjahr 2014 ein befristeter Versuch in allen Briefzentren bezüglich der mittels Blaustift vermerkten Beträge gestartet. Jedes Briefzentrum bekam eine nicht bekannte Menge dunkelblauer Aufkleber mit den Maßen 68 mm lang und 15 mm hoch. Links und rechts von diesen Aufklebern befindet sich ein großes schwarzes Ausrufungszeichen. Dazwischen steht auch in schwarz groß in der ersten Zeile „Achtung Nachentgelt“ und in der zweiten Zeile kleiner Deutsche Post und das Posthorn.

Versuchsaufkleber für Nachentgelt aus dem ersten Versuch im Frühjahr 2014
Versuchsaufkleber für Nachentgelt aus dem ersten Versuch im Frühjahr 2014

 

Diese Aufkleber wurden zusätzlich zum Blaustiftvermerk auf der jeweiligen Sendung angebracht, um diese besser zu kennzeichnen.

Brief ohne Freimachung, kontrolliert in der ersten Versuchsphase des neuen Nachentgeltversuchs aus dem Frühjahr 2014 - erkennbar am speziellen blauen Nachentgeltaufkleber. Der Blaustiftvermerk in Höhe von 111 setzt sich aus 60 Cent Porto und Einziehungsentgelt in Höhe von 51 Cent zusammen. Da hier die Annahme verweigert wurde, ging der Brief an den Absender zurück.
Brief ohne Freimachung, kontrolliert in der ersten Versuchsphase des neuen Nachentgeltversuchs aus dem Frühjahr 2014 - erkennbar am speziellen blauen Nachentgeltaufkleber. Der Blaustiftvermerk in Höhe von 111 setzt sich aus 60 Cent Porto und Einziehungsentgelt in Höhe von 51 Cent zusammen. Da hier die Annahme verweigert wurde, ging der Brief an den Absender zurück.

 

Aber auch hier bleibt das schon oben erwähnte Problem, das die Gangfolgesortiermaschinen diese Aufkleber nicht erkennen und die Sendungen nicht separat für den Zusteller aussteuern. Die Nachentgeltsendung wird also nur durch Zufall eventuell kurz vor dem Einwerfen entdeckt. Da außerdem die Zeitvorgaben für die Zusteller so knapp bemessen sind, ist ein zusätzliches Klingeln, ein Warten auf den Empfänger, ein Kassieren des Betrages und eventuell eine gewünschte Quittung ausstellen oder bei Annahmeverweigerung einen entsprechenden Vermerk anzubringen schön längst wegrationalisiert.

Briefumschlag vom Absender als Drucksache gekennzeichnet, die aber keine war. Daher fehlte zum Brief 30 Pfennig zusammen mit der Einziehungsgebühr in Höhe von 60 Pfennig wurden daher 90 Pfennig Nachentgelt ausgeworfen und mittels eines speziellen postalischen Nebenstempel
Briefumschlag vom Absender als Drucksache gekennzeichnet, die aber keine war. Daher fehlte zum Brief 30 Pfennig zusammen mit der Einziehungsgebühr in Höhe von 60 Pfennig wurden daher 90 Pfennig Nachentgelt ausgeworfen und mittels eines speziellen postalischen Nebenstempel "Nachgebühr" gekennzeichnet. Der Empfänger verweigerte die Annahme, erkennbar an einem weiteren speziellen postalischen Nebenstempel "Zurück, Wegen Nachgebühr Annahme verweigert"

 

Der Nutzen dieses zusätzlichen Aufklebers dürfte also nicht besonders groß und das ganze dürfte nicht messbar gewesen sein.

 

Vermutlich aufbauend auf diesen Erkenntnissen wurde nun im Herbst diesen Jahres ein Folgeversuch gestartet, der zumindest bisher im BZ 40 (Düsseldorf) und BZ 41 (Mönchengladbach) anhand von Belegen nachweisbar ist. Damit die Gangfolgesortiermaschinen die Nachentgeltlabel erkennen, müssen diese entweder einen Strichcode erhalten oder alternativ mit einem Data-Matrixcode versehen werden. Entschieden hat man sich bei dem neuen Versuch nun einen Strichcode zu nutzen. Basierend auf den bekannten Nachnahmelabeln

Seltene Nachnahme DV-Freimachungspostkarte vom 1. Februar 2013 als Vergleichsbeleg für den neuen Nachentgeltaufkleber in Form einer Nachnahme
Seltene Nachnahme DV-Freimachungspostkarte vom 1. Februar 2013 als Vergleichsbeleg für den neuen Nachentgeltaufkleber in Form einer Nachnahme

 

wurde ein neuer Nachentgeltaufkleber mit der Größe 76 mal 63 mm hergestellt. Auf dem Label selbst befindet sich unter den obersten Wort „Nachentgelt“ eine kurze Kundeninformation, dass die Sendung nicht ausreichend frei gemacht ist. Weiter steht dort, dass zusätzlich zum fehlenden Porto ein Einziehungsentgelt in Höhe von 2,00 Euro erhoben wird. Weitere Informationen erhält man über den Kundenservice Einschreiben und Nachnahme National unter der Telefonnummer 02228-4333112. Es folgt ein blaues Dreieck mit dem Wort Nachentgelt und daneben den Worten Deutsche Post und Posthorn sowie Betrag in Euro und vier Felder zum Eintragen der Summe per Hand. Zum Schluss befindet sich ein großes N für Nachnahme und daneben der passende Strichcode mit der Nummer in Klarschrift.

Der neue Versuchs-Nachentgeltaufkleber, der fast identisch zu einem Nachnahmevermerk aussieht
Der neue Versuchs-Nachentgeltaufkleber, der fast identisch zu einem Nachnahmevermerk aussieht

 

Angebracht werden diese Label vermutlich auch von den AGB-Prüfern in den Versuchsbriefzentren. Aufgrund der Größe dürfte der Aufkleber vermutlich erst einmal nur auf großformatigen Sendungen testweise eingesetzt werden, denn auf eine Postkarte passt er in keinem Fall. Eine Presseanfrage bei der Deutschen Post AG zu weiteren Details zu diesem Versuch wurde aus angeblich innerbetrieblichen Gründen nicht beantwortet. Die vorhandenen Briefe und Quittungen der Sammler verraten aber schon fast alle Details.

 

Wer kennt außer den genannten zwei Briefzentren hier weitere BZ wo dieser Versuch läuft und oder kann ergänzende Informationen zu diesem Versuch liefern ?

 

Postalische Spuren

 

Erste Belege liegen von den Briefzentren 40 und 41 vor. Welche weiteren Briefzentren in den Test eingebunden sind, ist derzeit nicht bekannt.

C5-formatiger Großbrief, unfrankiert eingeliefert, gestempelt mit einen Handrollstempel vom Briefzentrum 40 am 13. Oktober 2015 und versehen mit dem seltenen Testlabel Nachentgelt in Form einer Nachnahmesendung
C5-formatiger Großbrief, unfrankiert eingeliefert, gestempelt mit einen Handrollstempel vom Briefzentrum 40 am 13. Oktober 2015 und versehen mit dem seltenen Testlabel Nachentgelt in Form einer Nachnahmesendung

 

Für die Bezahlung der Nachentgelte gibt es eine maschinell erstellte Quittung als Nachnahme. Unterschieden werden muss hierbei, ob die Nachnahme an der Haustür kassiert wurde oder ob es sich um eine Postfachzustellung gehandelt hat. Bei der Haustürzustellung erhält man eine Quittung in Form einer Postsachenpostkarte, auf der auf der Rückseite der gezahlte Nachnahmebetrag und die Nachnahmesendungsnummer gelistet werden.

Die passende Quittung für das Nachentgelt mit der Nummer NT 43 724 517 0DE 300 dazu von der Kundenseite her mit Datum 15. Oktober 2015 - hier ist an keiner Stelle von einem Nachentgelt die Rede, das der Kunde zahlen musste.
Die passende Quittung für das Nachentgelt mit der Nummer NT 43 724 517 0DE 300 dazu von der Kundenseite her mit Datum 15. Oktober 2015 - hier ist an keiner Stelle von einem Nachentgelt die Rede, das der Kunde zahlen musste.
Die Rückseite dieser Quittung hat die Form einer Postsachen-Postkarte, gedruckt über das Nachfolgesystem HASCI der Scan-Druckstation für Briefzusteller
Die Rückseite dieser Quittung hat die Form einer Postsachen-Postkarte, gedruckt über das Nachfolgesystem HASCI der Scan-Druckstation für Briefzusteller

 

Diese wird am Nachfolgesystem der Scan-Druckstation ausgedruckt, das auch jetzt im Spätsommer flächendeckend ausgemustert wurde. Hintergrund ist hier die Vereinheitlichung der Geräte und Software bei der Paket- und Briefzustellung.

 

Bei einer Postfachzustellung erhält man eine ähnliche Quittung nur kommt diese aus dem normalen Schalterquittungsdrucker und hat daher eine andere Form.

C5-Umschlag ohne Frankatur mit Handrollstempel vom BZ 41 vom 14. Oktober 2015 mit dem seltenen neuen Versuchs-Nachentgeltaufkleber an eine Postfachanschrift
C5-Umschlag ohne Frankatur mit Handrollstempel vom BZ 41 vom 14. Oktober 2015 mit dem seltenen neuen Versuchs-Nachentgeltaufkleber an eine Postfachanschrift
Die Quittung einer Nachentgeltsendung, die am Schalter eingelöst wurde. hier wird zwar der Gesamtbetrag aufgeschlüsselt, aber von Nachentgelt ist auch hier keine Rede.
Die zugehörige Quittung einer Nachentgeltsendung, die am Schalter eingelöst wurde. hier wird zwar der Gesamtbetrag aufgeschlüsselt, aber von Nachentgelt ist auch hier keine Rede.
Die dazugehörige Rückseite dieser Quittung
Die dazugehörige Rückseite dieser Quittung

 

Handelt es sich um einen Verbundzustellbezirk, bei dem der Zusteller Briefe und Pakete bringt, sehen die entsprechenden Quittungen beziehungsweise Benachrichtungsvermerke etwas anders aus.

Benachrichtigter Nachentgeltbeleg vom 20. Oktober 2015 zum Abholen am Schalter. Da der Zusteller nicht genau wußte, was er ankreuzen soll, hat er nur sein Namenszeichen mit Datum angebracht.
Benachrichtigter Nachentgeltbeleg vom 20. Oktober 2015 zum Abholen am Schalter. Da der Zusteller nicht genau wußte, was er ankreuzen soll, hat er nur sein Namenszeichen mit Datum angebracht.
Benachrichtigungskarte eines Verbundzusteller für eine Nachentgeltsendung
Benachrichtigungskarte eines Verbundzusteller für eben gezeigte Nachentgeltsendung
Bestätigung der Sendungsausgabe der Nachentgeltsendung NT 437268697 DE 300 - weshalb hier die selbe Sendung zweimal angezeigt wird ist nicht klar, ebenso wieso die Nachnahmesumme hier 1,45 Euro sein soll, den zahlen mußte der Kunde 3,45 Euro - für die Dame am Schalter war es die erste Sendung dieser Art - vermutlich wurde Sie diesbezüglich auch unzureichend geschult ?
Bestätigung der Sendungsausgabe der Nachentgeltsendung NT 437268697 DE 300 - weshalb hier die selbe Sendung zweimal angezeigt wird ist nicht klar, ebenso wieso die Nachnahmesumme hier 1,45 Euro sein soll, den zahlen mußte der Kunde 3,45 Euro - für die Dame am Schalter war es die erste Sendung dieser Art - vermutlich wurde Sie diesbezüglich auch unzureichend geschult ?

 

Damit lässt sich über diese Quittungen oder Benachrichtigungen außerdem moderne Postgeschichte belegen.

 

 

Resümee

 

Während Belege aus dem Versuch vom Frühjahr 2014 doch hier und dort flächendeckend zu finden sind, sind Belege aus dem Folgeversuch bisher nicht sehr häufig. Dies liegt vermutlich an einer kurzen Versuchslaufzeit und daran, dass hier nur wenige Briefzentren beteiligt sind. Achten Sie daher auf diese großformatigen Sendungen, wenn Sie in dem Versuchsgebiet wohnen sollten. Mit großer Wahrscheinlichkeit dürfte der Versuch positiv enden. Eine bundesweite Umsetzung könnte schon Anfang 2016 erfolgen. Gleichzeitig damit dürfte das Einziehungsentgelt von sonst bisher 51 Cent auf zwei Euro steigen. Wie diese großen Label allerdings sinnvoll auf kleinformatigen Sendungen platziert werden könnten, ist dem Autor bisher nicht klar, lassen wir uns überraschen, wie die zukünftige Postpraxis aussehen wird.