Postautomation aktuell: Die "Packstation"
(erschienen in philatelie 312 - Juni 2003)
> Link zu Wikipedia mit Infos zur Packstation
> Link zur Deutschen Post AG - DHL - Packstation
> Link zum Packstationsfinder (Suche zur Packstation in Ihrer Nähe - Deutsche Post AG)
> Link zur Unterseite Fragen und Antworten zur Packstation - DHL
> Link zum Folgeartikel "Die Packstation startet durch" aus der philatelie 329 - August 2004
> Link zum Ende des Artikels mit Ergänzungsinfos und postgeschichtlichen Spuren der allerersten 2 Versuchsort Mainz und Dortmund (wird freigeschaltet, sobald Inhalt vorhanden ist)
> Link zum Ende des Artikels zu weiteren postgeschichtlichen Spuren wie unterschiedliche Benachrichtiungskarten und Werbematerial aus der Anfangszeit der Packstation vom erweiterten Versuchsgebiet aus Frankfurt und Umgebung (Ist im Aufbau - erster Inhalt vorhanden - Bedienungsanleitung Stand 09/2002 Packstation)
Im November 2001 begann - zunächst nur für Geschäftskunden in Mainz und Dortmund - ein kleiner Versuch mit insgesamt 15 Geräten von zwei verschiedenen Herstellern, der im Januar 2002 auch auf die Privatkunden dieser Städte erweitert wurde.
Im Herbst 2002 wurden weitere 60 Geräte im Rhein Main Gebiet mit den Städten Frankfurt, Offenbach und einigen ausgesuchten weiteren Orten aufgestellt. Da die Ergebnisse und die Kundenakzeptanz sehr hoch ist, werden weitere Standorte in Ballungsgebieten wie beispielsweise Berlin, Köln, München folgen. Sicherlich wird sich mancher Leser fragen, was ist eine "Packstation"? Die Antwort ist einfach: Eine "Packstation" ist eine Art Postfach für Päckchen und Pakete. So etwas ähnliches gab es ja schon einmal in der DDR vor etlichen Jahren. Die heutigen Paketautomaten werden aber schrittweise auch mit Annahmefunktionen ausgestattet. Welche Vorteile oder Nachteile der Postkunde und die Post haben und wie das System funktioniert, zeigt dieser Beitrag von Jürgen Olschimke.
Der Automat steht dem Kunden 24 Stunden am Tag sieben Tage in der Woche zur Verfügung. Dadurch ist der Kunde zeitlich flexibel, da er sein Paket abholen kann, wann es in seinen persönlichen Zeitplan passt. Standorte sind beispielsweise Tankstellen, Supermärkte, Bahnhöfe. Die "Packstation" ist also vor allen Dingen für Kunden interessant, die tagsüber nicht zu Hause sind, wenn der Paketzusteller kommt. Abholen kann der für dieses System registierte Kunde das Paket an einer Station seiner Wahl, die er allerdings nicht wechseln kann. (Ergänzung: war nur so in der ersten Zeit bis Mitte 2004) Benachrichtig wird per SMS (einer Kurznachtricht auf das Handy) oder per Email (auf sein elektronisches Postfach), dass ein oder mehrere Pakete an seiner ausgewählten Station angekommen sind. Es liegt also keine rote Benachrichtigungskarte mehr im Briefkasten, mit Ausnahme bei unfreien Paketen und Zollsendungen.
Ist der Kunde einmal Nutzer der "Packstation" kommen automatisch alle Päckchen, normalen Pakete und Pakete mit Nachnahme bis 1,500 Euro nur noch über diese an. (Ergänzung: war anfangs so in der ersten Zeit bis Mitte 2004) Ab dem 1. Oktober 2002 können "Packstation"-Kunden an allen Automaten auch Retouren und seit Ende 2002 auch Freeway-Pakete aufliefern. Es handelt sich also auch um einen Annahmeautomat, allerdings nur für registrierte Kunden und bisher nur für diese beiden Produkte (Ergänzung: war anfangs so in der ersten Zeit bis Mitte 2004) Selbst Kunden, die nicht in den genannten Orten sondern in der Nähe wohnen, können diese Stationen nutzen. Sie müssen sich dazu auch registrieren lassen und vorher dem Empfänger die spezielle "Packstations"-Adresse mitteilen, an die die Sendung geschickt werden soll.
Es gibt hier aber nicht nur Vorteile für den Postkunden, sondern auch für die Post. Die Logistik wird flexibler, es werden Zeit und somit Kosten beim Abholen der Pakete in den Filialen eingespart.
Die Systeme
Getestet werden zwei verschiedene Konzepte, das Paternoster-System von einem israelischen Hersteller und das Schließfach-System von einem österreichischen Hersteller. Beim ersten Systeme haben die Fächer ein unterschiedliches Fassungsvermögen und sind in einem drehbaren Karussell angeordnet. Die Bedienung des Automaten erfolgt über einen Touchscreenmonitor, vergleichbar mit EC-Automaten. Das zweite System ist statisch; es ähnelt den Schließfächern an Bahnhöfen. Die Bedienung ist gleich.
Beide Geräte verfügen über eine Tastatur zur Eingabe der Kundennummer und der Geheimzahl sowie über einen Scanner. Ddamit eine Nachnahmesendung bezahlt werden kann, sind beide auch mit einem Leser ausgestattet, der EC- und Geldkarten annimmt. Außerdem verfügen die Geräte über einen Quittungsdrucker, damit ein Nachweis für das aufgelieferte Retourenpaket oder Freeway-Paket möglich ist. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, rund um die Uhr über eine Sprachtaste mit der Zentrale verbunden zu werden, zwecks Fragen oder Hilfestellungen beim Bedienen.
Postgeschichtliche Spuren
Um die Kunden auf dieses neue System aufmerksam zu machen, wurden alle Möglichkeiten der modernen Kommunikation genutzt. Über Zeitungsartikel, diverse Prospekte und Werbematerial für jeden Haushalt im Einzugsbereich wurden viele Informationen verbreitet. Weitere Quellen sind natürlich das Internet sowie die Einrichtung einer spezilellen Nummer für ein Callcenter. In einer Wurfsendung erhielt jeder Haushalt im Versuchsgebiet und in der Umgebung eine modifizierte rote Musterabholkarte mit Werbung zur "Packstation".
Bei einer erfolgten Anmeldung kommt aus Düsseldorf ein erstes Begrüßungsschreiben. In einem zweiten Schreiben wird ein persönliches Begrüßungsset, bestehend aus einer Bedienungsanleitung, einer persönlichen Goldcard und der neuen persönlichen Postnummer sowie einem Stadtplan zugeschickt, in dem alle "Packstationen" der Region eingezeichnet sind.
In einem dritten Schreiben, per Einschreiben versandt, wird die Pin-Nummer mitgeteilt.
Für schnelle Anmelder erfolgte die Zusendung eines Geschenks per Postsache-Paket.
Hier wird sichtbar, dass zusätzlich zu dem entsprechenden Identcode und dem Leitcode ein weiteres spezielles Label für die "Packstation" auf allen Sendungen angebracht wird. Es enthält in Klarschrift die Kundennummer des Empfängers und dessen Namen sowie den Strichcode der Kundennummer. Teils zusätzlich wird darüber in Karschrift die Identnummer des Pakets sowie rechts davon die Empfangspostleitzahl der "Packstation" angegeben. Darunter befindet sich oft auch die dreistellige "Packstations"-Nummer sowie eine Art Kästchen, damit der Scanner dieses Label erkennen kann. Bei Päckchen wird zusätzlich zum Leitcode auch das spezielle Label für die "Packstation" angebracht.
Erhält der Kunde ein Nachnahmepaket, so kann die Zahlung wahlweise über EC oder Geldkarte erfolgen.
Zum Nachweis der Bezahlung beziehungsweise bei einer Fehlzahlung erhält man einen entsprechenden Buchungsbeleg. Auch für die Einlieferung einer Retoure oder eines Freeway-Paketes erhält man eine Quittung. Diese unterscheiden bisher im Text nicht, ob es sich um eine Retourensendung oder ein Freeway-Paket handelt.
Es gibt aber noch weitere postgeschichtliche Spuren zu melden. Teilweise werden dreiteilige rote Benachrichtigungskarten im Versuchsgebiet eingesetzt. Diese bestehen aus dem bekannten bisherigen Teil sowie einem neuen dritten Teil mit Werbung zur "Packstation" mit der Möglichkeit der Anmeldung.
In zwei anderen Aktionen wurde mittels Postkarten auf diese aufmerksam gemacht. Zu Weihnachten konnten alle Kunden gratis jeweils fünf FunCards mit zwei unterschiedlichen Motiven der "Packstation" an eine beliebige Adresse versenden.
In einer anderen Aktion wurden zwei verschiedene Postkarten mit Werbung zur "Packstation" verteilt. Weitere Spuren werden bestimmt noch zu finden sein.
Ergänzungsinfos und postgeschichtlichen Spuren der allerersten 2 Versuchsorte Mainz und Dortmund (wird freigeschaltet, sobald Inhalt vorhanden ist)
Weitere postgeschichtliche Spuren wie unterschiedliche Benachrichtiungskarten und Werbematerial aus der Anfangszeit der Packstation vom erweiterten Versuchsgebiet aus Frankfurt und Umgebung
Als erster Inhalt wird ein Faltblatt mit Stand 09/2002 aus dem erweiterten Versuchsgebiet gezeigt, wie die Packstation zu bedienen ist.
Weitere Infos und vor allem Abbildungen werden im Laufe der nächsten Zeit noch folgen.