Der Infobrief National

 

(Vorabveröffentlichung - erscheint in philatelie 429 - März 2013)

 

> Link zum Ende des Artikels - hier befindet sich im Anhang ein kompletter Vorgang Infobrief dokumentiert am Beispiel einer Infobriefsendung International vom 12. Dezember 2012 mit allen Belegen wie Brief, Einlieferungsliste, Infoträger, Einlieferungsbescheinigung und Rechnung für MST

> Link zu interessanten Belegen (Infobriefen) - Angebot

 

 

Zum 1. April wurde der Infobrief als eigenständige Versendungsform eingeführt. Es war ein stark vereinfachter Infopostbrief. Nach 17 Jahren und neun Monaten wurde diese Versendungsform nun von der Deutschen Post AG kurz vor Vollendung der Volljährigkeit zum 31. Dezember 2012 abgeschafft. Was sich in diesen knapp 18 Jahren alles beim Infobrief geändert hat, wird im folgenden Artikel vorgestellt.

 

Einführung

 

Die Versendungsform Infobrief gab es sowohl für den nationalen als auch für den internationalen Bereich. Für beide galt, dass der Kunde eine Mindestmenge von 50 inhaltsgleichen Sendungen aufliefern musste. Dazu benötigt er eine entsprechende Einlieferungsliste, die am Schalter gebucht wurde. Unter bestimmten Umständen lohnte es sich sogar, weniger als 50 Sendungen einzuliefern und die Differenz der fehlenden Sendungen zu zahlen, um so doch noch eine Portogesamtersparnis zu erzielen. Im internatinalen Bereich setzte sich das Entgelt für die Sendung aus einem Stückentgelt und einem Kilopreis zusammen, wobei sich in manchen Fällen mal nur das Stückentgelt, mal nur der Kilopreis, änderte, teils beides. Aus diesem Grund wird dieser Teil des Infobriefes in einem späteren Artikel separat beleuchtet.

Infobrief International nach Kanada mit einer portogerechten Einzelfrankatur von 220 Pfennig - der Preis setzt sich hier zusammen aus dem Stückentgelt in Höhe von 1,20 DM und dem Kilopreis von 1,00 DM (es zählt hier das Gesamtgewicht aller Sendungen - hier 1,563 Kilo * 32,00 DM Kilopreis) > zusammen also 2,20 DM - Einzelfrankatur aus dem Block 150 Jahre Paulskirchenverfassung vorausentwertet mit passenden Werbeklischee der AFBV (Arbeitsgemeinschaft der Frankfurter Briefmarkensammlervereine), die eine Absenderstempelmaschine besitzt - siehe auch folgende Abbildung der Kopie der Einlieferungsliste

Die dazugehörige Einlieferungsliste aus der eindeutig hervorgeht, daß es sich um eine portogerechte Einzelfrankatur handelt - die Rechnung stimmt bezüglich des Gesamtgewichtes, da bei der Erfassung aber mit dem abgerundeten Einzelgewicht gerechnet wird entsteht eine minimale Rundungsdifferenz die hier 0,8 Pfennig je Sendung beträgt - daher die Rückerstattung von 40 Pfennig

 

Nachträgliche Ergänzung: Am Ende des Artikels finden Sie ein 2. Beispiel für einen Infobrief International mit einer portogerechten Einzelfrankatur von 58 Cent vom 12. Dezember 2012 als kompletten Vorgang dokumentiert mit allen weiteren Unterlagen

 

Die Freimachungsmöglichkeiten waren 1995 diesselben, wie bei der Infopost. Es handelte sich damals um Freimachungsvermerke in gedruckter oder gestempelter Form als "Entgelt bezahlt", der Freistempelung mittels Frankiermaschinen der Kunden, DV-Freimachung oder der Absenderstempelung (Vorausentwertung) mittels von der Post zugelassener spezieller Maschinen.

Infobrief Groß aus der ersten Gebührenperiode mit einer Einzelfrankatur 250 Pfennig Frauen mitels Absenderstempelung vorausentwertet am 9.9.1995 - Format C 5 - Vorlage Briefmarkenversand Klaus Pietsch

 

Im Laufe der Zeit änderte sich dies öfters, es kamen neue Freimachungsvermerke dazu wie beispielsweise der Frankierservice oder die Internetmarke (vgl. philatelie 374 - August 2008). Es gab aber auch Freimachungsvermerke wie Stampit (PC-Freimachung), die zeitweilig dafür genutzt werden konnten. Ab Oktober 2000 bot der Geschäftskundenservice der Deutschen Post AG Bielefeld als Versuch erstmals Info-Plusbriefe an (vgl. philatelie 322 - April 2004). Diese waren schon im Voraus mit einer gedruckten Entwertung versehen. Aufgrund der guten Kundenakzeptanz wurde dieses Produkt eine Standardvariante, die es bis zum Schluss gab.

Der erste und einzige Infobrief-Plusbrief aus der DM-Phase aus Pilotversuch zu diesem neuen Produkt - hier echt gelaufen und mit der Besonderheit, daß die gelesene PLZ zusätzlich in Klarschrift aufgespritzt wurde

Info-Plusbrief Kreativ mit Kundenwerbung vorne und hinten von der Volkswagen Bank direkt aus der Anfangszeit des Info-Plusbriefs verschickt Ende 2000

 

Als Zusatzoption gab es beim Infobrief auch die Möglichkeit, eine Vorausverfügung zu nutzen. Diese wurde später durch das heutige Premiumadress ersetzt (vgl. philatelie 355 - Januar 2007).

Ein Infobrief  vom Januar 2012 mit der neuen Vorausverfügung - hier die Variante Premiumadress Retoure Infobrief (erkennbar links am großen P sowie den folgenden Matrixcode und daneben in Klarschrift die entsprechende Variante)

 

Weiterhin gab es in diesen knapp 18 Jahren einen Währungswechsel von der DM zum Euro sowie sieben Portophasen je nach Zahlweise.

 

Die Portostufen

 

Den Infobrief Inland gab es in vier Hauptvarianten, als Standard-Infobrief bis 20 Gramm, als Kompakt-Infobrief bis 50 Gramm,

Hier ein Infobrief Standard bis 20 Gramm aus der 2. Portoperiode mit einer Zuschlagsmarke 80+40 Pfennig frankiert und mittels Vorausentwertung im Februar 2000 gestempelt

Infobrief Kompakt aus der 2. Gebührenperiode mit einer Einzelfrankatur 180 Pfennig Frauen mittels Absenderstempelung vorausentwertet am 28.12.1998 - Vorlage Briefmarkenversand Klaus Pietsch

 

als Groß-Infobrief bis 500 Gramm und als Maxi-Infobrief bis 1000 Gramm. Die erste Portophase dauerte zwei Jahre und fünf Monate. Die nächste währte fünf Jahre und vier Monate, wenn man den Währungswechsel von der DM zum Euro mit einrechnet. Dies ist sinofern haltbar, als ja zum 1. Januar 2002 exakt umgerechnet wurde, so dass es keine Preisänderungen gab - es handelte sich halt nur um eine andere Währung, den Euro.

 

Infobrief Inland

01.04.1995

Laufzeit 17 Jahre und 9 Monate

31.12.2012

von

01.04.1995

01.09.1997

01.01.2002

01.01.2003

01.01.2004

01.01.2006

01.07.2011

bis

31.08.1997

31.12.2001

31.12.2002

31.12.2003

31.12.2005

30.06.2011

31.12.2012

Standardbrief bis 20 g

70

80

41

45

40

35

35 + MST (42)

Kompaktbrief bis 50 g

160

180

92

90

80

75

75 + MST (89)

Großbrief bis 500 g

250

270

138

135

135

135

135 + MST (161)

Maxibrief bis 1000 g

340

370

189

180

180

180

180 + MST (214)

 

Pfennig

Pfennig

Cent

Cent

Cent

Cent

Cent

Anmerkungen:

 

 

> zum 1.07.2011 wurde der Infobrief MST-pflichtig. Diese wurde über die Liste eingezogen.

In Klammern sehen Sie die tatsächlichen Entgelte inclusive MST, die beispielsweise

 ein Verein zahlen mußte, der keine Umsatzsteuer absetzen konnte !

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Portoersparnis zum Brief

01.04.1995

Laufzeit 17 Jahre und 9 Monate

31.12.2012

von

01.04.1995

01.09.1997

01.01.2002

01.01.2003

01.01.2004

01.01.2006

01.07.2011

bis

31.08.1997

31.12.2001

31.12.2002

31.12.2003

31.12.2005

30.06.2011

31.12.2012

Standardbrief bis 20 g

30

30

15

10

15

20

13

Kompaktbrief bis 50 g

40

40

20

10

20/15

15

1

Großbrief bis 500 g

50

30

15

9

9

10

-16

Maxibrief bis 1000 g

60

70

36

40

40

40

6

 

Pfennig

Pfennig

Cent

Cent

Cent

Cent

Cent

Anmerkungen:

 

 

 

 

 

 

 

> zum 01.01.2005 wurde Kompaktbrief

 

 

 

 

von 100 Cent auf 95 Cent gesenkt

> Die Portoersparnis war seit dem 1. Juli 2011 bei Großbriefen sogar negativ !

> ab 2005 gab es auch Postkonsolidierung, um Entgelte zu sparen

 

 

Aber schon ein Jahr nach Einführung des Euros gab es zum 1 Januar 2003 die nächste Änderungen, es wurde teils auf, teils abgerundet, damit es weniger "krumme" Entgelte zu verrechnen gab.

Hier ein nicht alltäglicher Beleg - ein Infobrief-Plusbrief 80 Pfg./41 Cent, der am 16. Juli 2003 (4. Portostufe 45 Cent) verschickt wurde - das fehlende Porto in Höhe von 4 Cent wurde mittels Auffrankierung durch den Frankierservice zugefügt - die zusätzliche Besonderheit hier ist, daß es sich um einen blauen Stempelabschlag handelte - normal war schwarz vorgesehen ! (Orginalbeleg verlegt, besserer Scan wird beim Auftauchen noch ausgetauscht)

 

 

Während die oberen zwei Portostufen nun für die nächsten Jahre konstant blieben, änderten sich schon nach einem weiteren Jahr zum 1 Januar 2004 die Entgelte für den Standard-Infobrief und den Kompakt-Infobrief die um 5 Cent bzw. 10 Cent gesenkt wurden.

Infobrief Kompakt aus der 5. Gebührenperiode mit einer Doppelfrankatur SWK Bachdenkmal 40 Cent vorausentwertet am 29.11.2005 - Vorlage Briefmarkenversand Klaus Pietsch

 

Zwei Jahre später erfolgte zum 1. Januar 2006 eine weitere Senkung der Entgelte um jeweils 5 Cent.

Aufgrund der Liberalisierung der Postmärkte wurde der Infobrief zum 1. Juli 2011 mehrwertsteuerpflichtig. Diese Umsatzsteuer wurde bei der Einlieferung über die Buchungslisten mit eingezogen. Je nach Kunde konnte er diese als durchlaufenden Post weiterschieben oder es war eine indirekte Portoerhöhung. Betrachtet man das Porto dabei für einen Verein, der die Mehrwertsteuer nicht absetzten konnte, so führte dies teils zu einer negativen Ersparnis, je nach benutzter Infobrief-Variante, wie die Spezialtabelle der Portoersparnis der entsprechenden Einzelsendung im Vergleich zum vollbezahlten Brief zeigt. In den letzten Jahren war also die mögliche Portoersparnis viel kleiner, als zu Beginn des Infobriefes. Da es außerdem ab dem Jahr 2005 verstärkt die Option der Postkonsolidierung (vgl. philatelie 348 - Juli 2006), anfangs nur über Genossenschaften, gab, konnte man teils alternativ auch Porto sparen.

Des weiteren hatte die Bundesnetzagentur bei der Überprüfung der Kriterien, was als Infobrief zulässig ist und was nicht, weitere Auflagen erlassen. Diese Gesamtgemengelage dürfte wohl dazu geführt haben, das Produkt Infobrief abzuschaffen. Dabei wurde allerdings zweigleisig verfahren. Während der Infobrief National tätsächlich abgeschafft wurde, wurde der Infobrief International durch Änderungen der Einlieferungsbedingungen des Infopostbriefes International in diesen überführt.

 

Postgeschichtliche Spuren

 

Bezüglich der vier möglichen Portostufen bleibt festzuhalten, dass der Standard-Infobrief bis 20 Gramm ein beliebtes Produkt war. Auch der Infobrief Groß bis 500 Gramm wurde oft benutzt. Viel seltner im Postalltag zu finden, waren der Kompakt-Infobrief und vor allem der Maxi-Infobrief. Da es außerdem nicht sehr viele Besitzer einer zugelassenen Absenderstempelmaschine für Vorausentwertungen gab, ist der Infobrief mit Briefmarkenfrankatur nicht so einfach zu finden. Eine Ausnahme bildet hier die Portostufe bis 20 Gramm, denn viele der zugelassenen Absenderstempelmaschinen waren im Besitz von Briefmarkenfirmen, die diese Form gerne einsetzten. Eine Sammlung Infobrief mit Briefmarkenfrankatur zusammen zu tragen, dürfte daher im Bereich des Kompakt-Infobriefes und besonders des Maxiinfobriefes nicht gerade einfach werden.

Ende 1999 wurde im Rahmen der Einführung von Infopost-Plusbriefen auch die Freimachungsoption mittels Frankierservice erstmals angeboten. Diese Freimachungsform konnte entweder direkt genutzt werden oder aber es gab die Möglichkeit, den Frankierservice als Vorausentwertung von Infobriefen mit Briefmarken durch die Post in Auftrag zu geben.

Ob es sich tatsächlich hier um einen Infobrief gehandelt hat, kann man den meisten Sendungen leider nicht entnehmen. Den beim Frankierservice wurde nur zwischen vollbezahlten Sendungen und ermäßigten Sendungen (also Infopost und Infobrief mittels des Zusatzvermerkes "Entgelt bezahlt" unterschieden). Eine separate Unterscheidung zwischen Infopost und Infobrief war nicht vorgesehen, das Porto bzw. die Portostufe ist beim Frankierservice in der Regel auch nicht erkennbar. 

Bei dieser Sendung ist nur über den zusätzlich angebrachten Stempel "Infobrief" eindeutig erkennbar, daß es sich um einen solchen gehandelt hat. Aufgrund des Umschlages (reißfest) und des Absenders dürfte der Inhalt ein Auktionskatalog gewesen sein, der vermutlich fast immer über 500 Gramm wiegt. Es dürfte sich hier also um eine Infobrief-Maxisendung gehandelt haben, die zu diesem Zeitpunkt durch die Umrechnung von 370 Pfennig in Euro 189 Cent gekostet haben dürfte; dazu kommt natürlich hier noch das Serviceentgelt für die Dienstleistung des Frankierservice - Fankierdatum 14.10.2002 

Bei den für den Frankierservice umgerüsteten Frankit-Maschinen von Neopost konnte in der letzten Zeit sogar explizit die Angabe "Infobrief - Entgelt bezahlt" mit gedruckt werden, wie das Beispiel vom 30.11.2011 zeigt

Hier handelt es sich um einen Infobrief freigemacht mittels Briefmarke (35 Cent) und vorausentwertet durch die Post selbst mittels Frankierservice - zwar könnte es sich hier theoretisch auch um eine Infopostsendung handeln, aber dies wäre nur eindeutig über die Buchungsliste nachweisbar - Frankierdatum 00.04.2010

Zum Schluß möchte ich hier noch eine Variante des eben schon gezeigten Vorgangs vorstellen, Infobrief mittels Frankierservice vorausentwertet durch die Deutsche Post AG selbst, nur mit einer anderen Stempelmaschine die für den Frankierservice eingesetzt wurde

 

Ab Oktober 2000 gab es bezüglich der Freimachung erstmals auch den Infobrief-Plusbrief. Dieser ist als Standardbrief bis 20 Gramm leicht zu dokumentieren. Die restlichen Portostufen mit Plusbriefen zu belegen dürfte aber hier schon viel schwieriger werden.

Ein naßklebender Infobrief-Plusbrief aus der normalen Charge mit DV-Vermerk BA 38892 (die extrem selten zu finden ist) zusätzlich mit Firmenwerbung bedruckt - hier noch mit der Standardklischeeentwertung in Stempelform mit Briefzentrum 30 Beschriftung (wurde später durch die Frankierwelle ersetzt)

 

Ab Mitte April 2000 wurde die PC-Freimachung (Stampit) eingeführt, die zum 30 September 2011 aber schon wieder abgeschafft wurde und in der Internetmarke ihre Fortsetzung fand. Auch diese PC-Freimachung war ab der bundesweiten Einführung im Herbst 2001 für den Infobrief Inland möglich.

Adressaufkleber einer Infobriefsendung Großbrief freigemacht mittels PC-Freimachung Stampit vom 7. Juli 2003, wenige Monate bevor sich hier das Layout deutlich änderte

Ein Infobrief Standard bis 20 Gramm mit der seltenen Stampit-Freimachung vom 12.3.2007 - der Matrixcode befindet sich hier nun auf der rechten Seite

 

Unabhängig von den Portoänderungen gab es auch hier im Laufe der Zeit Layoutänderungen, beispielsweise war der 2-D-Barcode anfangs links, später rechts. Infobriefsendungen mit Stampitfrankatur sind nach dem aktuellen Forschungsstand als sehr selten zu betrachten. Man muss schon lange suchen, um überhaupt etwas zu finden.

Ende 2006 erfolgten die ersten Pilotversuche mit Plusbriefen Individuell (vgl. philatelie 355 - Januar 2007). Ab dem Jahr 2007 gab es nun beim Infobrief auch noch die Option der Freimachung mittels eines Plusbriefes Individuell, der allerdings schon beim Druck mit einer gedruckten Vorausentwertung versehen war.

Teilausschnitt eines Plusbriefes Individuell Großbrief (Format C5 mit Fenster) mit Freimachung 135 Cent hier schon mit der neuen Klischeefreimachung "Frankierwelle" versehen

 

Die Frankierung mittels Internetmarken war sofort nach Einführung ab dem Juli 2008 möglich, allerdings nur für den Infobrief Inland. Anfangs konnte man hier die jeweiligen Portostufen noch einzeln erwerben, beispielsweise einmal 35 Cent.

Ein Infobrief mit Internetmarke frankiert aus der Anfangszeit 12/2008, vermutlich auch zu diesem Zeitpunkt gelaufen - da in der Anschrift der Hinweis Infobrief fehlte, wurde der seit kurzer Zeit vorhandene Gummistempel "Frankierwelle - Infopost" (nur diesen gab es am Schalter) zur Kennzeichnung eines Infobriefes genommen und damit irrtümlich die Internetmarke gestempelt. die Kennzeichnungspflicht war richtig, nur hätte der Stempel daneben angebracht werden müssen)

Infobrief mit Internetmarke 2. Gewichtsstufe (Kompaktbrief - gekauft 05/2011) daher schon mit Produktbezeichnung "Infobrief" und vermutlich aus noch im Mai 2011 gelaufen, da hier schon Mindestmengen von 50 Stück gekauft werden mußten und wenige Tage später die MST eingeführt wurde) - seltenere Portostufe

 

Später konnte man die gewünschten Infobriefportostufen nur noch ab einer Mindestmenge von 50 Stück kaufen. Da sich außerdem im Laufe der Jahre die Internetmarke selbst mehrfach im Layout geändert hat, gibt es hier weitere mögliche Varianten.

Ein schöner Infobrief bis 20 Gramm, freigemacht mittels Internetmarke im Dezember 2011 - zu diesem Zeitpunkt wurde schon die Umsatzsteuer erhoben, der Brief kostete also mit Steuer 42 Cent, die allerdings über die Liste erhoben wurde. Da der Absender hier eine Firma war dürfte er die Mehrwertsteuer als Vorsteuer weiter geschoben haben und tatsächlich nur 35 Cent gezahlt haben

Auch dieser Infobrief mit Internetmarke wurde nach Einführung der MST gekauft (12/2011) - die MST wurde hier über die Liste gebucht, da der Absender eine Firma war, dürfte der Brief nur den reinen Portowert gekostet haben - Im Gegensatz zur vorherigen Abbildung wurde hier nur die Internetmarke mit Motiv gewählt, statt der Variante Absender + Internetmarke + Empfänger alles in einem

 

 

Beispielsweise wurde am Anfang keine Produktangabe mit eingedruckt, später stand dann auf der Internetmarke auch die Produktbezeichnung Infobrief. Höhere Portostufen mit Internetmarkenfreimachung zu finden ist teils extrem schwierig, falls Sie überhaupt benutzt wurden.

Ein Postzustellungsauftag mit zwei Postzustellungsanträgen als Inhalt - besonders interessant ist hier die Freimachung in Form von Internetmarken "Warensendung 1,65 Euro + Infobrief Maxi 1,80 Euro" ergibt zusammen 3,45 Euro für einen Postzustellungsauftrag, zwar ist die Internetmarke Infobrief hier zweckentfremdet eingesetzt worden, aber zumindest so lässt sich die höchste Portostufe indirekt belegen

 

Die Freimachung mittels Marke Individuell (vgl. philatelie 394 - April 2010) als Infobrief war erst nach Ende der Pilotphase ab dem Frühjahr 2010 möglich und endete schon knapp drei Jahre später zum 31. Dezember 2012.

Bezüglich der Marke Individuell ist zumindest ein kompletter postfrischer Portosatz der zuletzt gültigen Wertstufen bekannt: 35 Cent für den Standard-Infobrief, 75 Cent für den Kompakt-Infobrief, 135 für den Groß-Infobrief und 180 für den Maxi-Infobrief - echt gelaufene Infobriefe mit Freimachung Marke Individuell ist mir bisher nur ein Fall bekannt - wer kennt weitere ?

Ein Letzttagsbeleg Infobrief Standard bis 20 Gramm hier mittels Marke Individuell 35 Cent freigemacht und mittels Absenderstempelung 31.12.2012 vorausentwertet - eine nicht alltägliche Freimachungsvariante des Infobriefes

 

Da hier die Marken zusätzlich mittels Vorausentwertung über Absenderstempelung oder Frankierservice-Absenderstempelung entwertet werden mussten, ist diese Freimachungsart nicht gerade häufig.

Letzttags-Infobrief frankiert mit 35 Cent ATM auch abgeschickt am 31. Dezember 2012 - sollte mit dem Frankierservice entwertet werden. Da circa. 5 Wochen vorher aber hier eine neue Maschinengeneration mit anderem Layout eingeführt wurde, kam diese extrem seltene Kombination zustande - zwar steht hier Infopost, aber diese Option Infobrief war für diese neue Maschinen schon nicht mehr vorgesehen - ist aber als Infobrief über die Einlieferungsliste nachweisbar

 

Auch die anderen Freimachungsarten wie DV-Freimachung und Entgelt-Bezahlt Eindruck haben sich im Laufe dieser Jahre mehrmals geändert. Während bei der DV-Freimachung beispielsweise ein Matrixcode integriert wurde, wurde der Entgelt-Bezahlt Vermerk zur heutigen Frankierwelle. Aufgrund des Platzmangels ausgeklammert wurde die optional mögliche Vorausverfügung und deren Änderung zu Premiumadress mit entsprechenden Folgen auf den Infobriefen selbst, speziell wenn diese nicht zustellbar waren. Denn ohne Vorausverfügung konnten nicht zustellbare Infobriefe von der Post geschreddert werden. Mit Vorausverfügung wurden diese je nach Art gegen weitere Entgelte in Form von Nachentgelten mittels Blaustift zum Absender zurück geschickt.

Infobrief bis 20 Gramm, frankiert mit Automatenmarke 80 Pfennig vorausentwertet 8. März 1999 mit Vorausverfügung, unzustellbar daher zurück und deshalb mit Nachentgelt in Höhe von 60 Pfennig belegt für diesen Service Vorausverfügung

Hier ein zweites Beispiel für einen nicht zustellbaren Infobrief, der aufgrund der Vorausverfügung retour ging und mit 42 Pfennig Nachentgelt belegt wurde

 

 

Resümee

 

Der Infobrief ist nun ein abgeschlossenes Sammelgebiet. Alle Varianten für eine Ausstellungssammlung zusammen zu tragen, dürfte extrem schwierig werden, da viele Besonderheiten oft achtlos weggeworfen wurden. Es bieten sich aber viele einzelne Teilbereiche an, die man eigenständig sammeln kann, wie beispielsweise den Infobrief-Plusbriefe oder Infobriefe mit Absenderfreistempelung und deren Portostufen. Natürlich wäre es auch möglich eine Dokumentation der Portostufen der Infobriefe, die mit Absenderfreistempeln entwertet wurden, zusammen zu tragen.

Einige Freimachungsarten wie Stampit oder Internetmarke mit ihren Untervarinaten, die im Laufe der postalischen Änderungn erfolgten, dürften extrem schwierig zu finden sein. Sie eignen sich daher gut zu einem Einrahmenobjekt. Die Buchungslisten, zur Einlieferung des Infobriefes haben sich natürlich auch regelmäßig geändert, teils tragen sie auch entsprechende Poststempel von der Einlieferungsstelle. Es gibt hier also noch viel zu erforschen um diese postgeschichtlichen Spuren festzuhalten und zu veröffentlichen.

 

> nach oben

 

Ergänzung zum obigen Artikel - anhand eines 2. Beispiels eines Infobriefes International eingeliefert am 12. Dezember 2012 wird der Vorgang aus den letzten Tagen mit allen weiteren Dokumenten komplett dokumentiert (Beim Infobrief National ist dies genau so):

1. Beginnen wir mit dem zu versendenen Beleg:

Es handelt sich hier um einen Standard-Infobrief International mit 16 Gramm Inhalt.Der Stückpreis beträgt 45 Cent, der Kilopreis 0,016 * 8,00 Euro = 12,8 Cent aufgrundet 13 Cent zusammen also beträgt das Porto ohne MST exakt 58 Cent, die mittels Briefmarke verklebt bzw. hier als Plusbrief 58 Cent benutzt und mit Vorausentwertung am 12.12.2012 entwertet wurden

 

2. Der Kunde kann nun die Einlieferungsliste am Rechner ausfüllen, diese erhält seit einiger Zeit rechts unten einen Matrixcode, der am Schalter gescannt werden kann, um den Vorgang schneller zu bearbeiten. In diesem Matrixcode sind die Angaben des Kunden über Stückzahl und weitere Details zur Abwicklung und Bezahlung enthalten. Das Dokument besteht aus 2 Seiten:

Die dazu gehörige Einlieferungsliste kann man als PDF-Datei herunterladen und online am Rechner ausfüllen und ausdrucken - sie besteht aus 2 Seiten, wobei die erste Seite einen aufgrund der eingegenen Daten generierten Matrixcode enthält

Die zweite Seite der Einlieferungsliste

 

3. Anschließend wird der oder die Infoträger bedruckt (vorne und hinten)

Benutzt wird für die Einlieferung der Infoträger des Frankierservice, obwohl es sich um eine Infobriefeinlieferung handelt, die schon vorausentwertet ist - vorne wird vom Computer die Charge - hier "A" eingedruckt

Die Rückseite des Infoträgers wird mit spezifischen Einlieferungsdaten bedruckt, die der Kunde über die Einlieferungsliste angegeben hat

 

4. Es folgt eine Auftragsbestätigung - die Einlieferung wird am Schalter nicht auf ihre Richtigkeit geprüft, dies passiert erst später im jeweiligen Briefzentrum bei der Entgeltsicherung.

Da schon einige Jahre am Schalter keine direkte Prüfung der Einlieferung mehr erfolgt, sondern alles unter Vorbehalt der Richtigkeit nur als angenommen bestätigt wird - den die genaue Prüfung erfolgt von Profis in den Briefzentren

 

5. Nach erfolgter interner Prüfung, ob alle Daten und auch die Voraussetzungen für den Infobrief gestimmt haben, wird eine abschließende Rechnung erstellt und per ePostbrief an den Kunden geschickt (gezeigt wird hier nun nur noch die Rechnung, nicht der benutzte Umschlag). Da die Frankatur eine portogerechte Einzelfrankatur war, wird über diese Rechnung nur noch die seit dem 1. Juli 2011 erhobene Umsatzsteuer eingezogen, die die Post dann an den Staat weiterleitet.

Dabei wird auf dieser Rechnung auch schon darauf hingewiesen, daß das Produkt "Infobrief" zum 31. Dezember 2012 eingestellt wird.

Nach erfolgter Prüfung wird diese entgültige Rechnung an den Kunden geschickt, da hier alles in Ordnung war und das Porto mittels Briefmarken korrekt bezahlt war, wurde über diese Rechnung nur die zu entrichtende Umsatzsteuer eingezogen - interessant ist hier auch, daß die Rechnung einen Hinweis enthält, das der Infobrief zum 31.12.2013 eingestellt wird